Drei Tage im September oder Die geglückte Demokratie

Am 7. September 2024 erinnert die Theatergruppe Birkenfeld im Festsaal des Birkenfelder Schlosses an die erste Sitzung des Deutschen Bundestages am 7. September 1949, an die Wahl des ersten Bundespräsidenten am 12. und an die Wahl des ersten Bundeskanzlers am 15. September.

Während die meisten Feiern zum Grundgesetzjubiläum sich auf den 23. Mai, den Tag der Verkündung des Grundgesetzes, konzentrierten, soll in dieser szenischen Lesung (Skript: Werner Schäfer) wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden, dass die ersten „Nationalen Gedenktage“ in den Jahren 1950, 1951 und 1952 nicht der Verkündung des Grundgesetzes, sondern diesen Septemberereignissen galten – auch hier in Birkenfeld.

Bis heute ist ja der Bundestag die „Herzkammer unserer Demokratie“ – und man spricht vom Paul-Löbe-Haus in Berlin, in dem heute die Ausschüsse tagen, gern auch vom „Maschinenraum der Demokratie“.

Die für die Lesung herangezogenen Quellen machen klar, dass und wie der Weg der Bundesrepublik aus ziemlich tristen Anfängen hin zu einer „geglückten Demokratie“ führte – so der Titel, der 2006 erschienenen „Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ aus der Feder des Zeithistorikers Edgar Wolfrum.

Den umgekehrten Weg nahm die DDR: von der Euphorie des Anfangs bis hin zum von den eigenen Leuten ausgelösten Ende in den Jahren 1989 und 1990.

In der szenischen Lesung wird in der Rückschau deutlich, dass die Faktoren, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden, von den meisten Zeitgenossen, da nicht klargesehen, auch nicht sofort gewürdigt werden können – und von den Demokratieverächtern bis heute nicht gewürdigt werden.

Akteure: Martin Hahnefeld, Svenja Müller, Matthias Müller, Kendra Stockmar-Reidenbach, Ingo Reidenbach, Werner Schäfer, Björn Schmidt.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.